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Die Spindeln
Die preiswerte Alternative zum Spinnrad
Um Fasern zu Garn zu drehen, braucht man entweder eine Handspindel oder ein
Spinnrad. Eine Handspindel ist einfacher in der Handhabunrg und außerdem
preiswerter ist als das Spinnrad. Aus diesem Grund ist sie besonders für Anfänger
geeignet. Will man schnell spinnen, ist das Spinnrad zu empfehlen. Am
schnellsten arbeiten jeoch die elektrischen Spinnmaschinen. Neben den Spinnrädern
oder Handspindeln werden einige kleinere Hilfsmittel gebraucht; die Fasern müssen
vor dem Spinnen bearbeitet werden, und nach dem Spinnen wird das Garn
aufgewickelt. Karden, die Striegelbürsten ähneln, braucht man, um das wirre
Faserknäuel zu ordnen, so daß die Fasern in einer Richtung liegen. Um das Garn
zu Strängen zu wickeln, gibt es verschiedene Arten von Haspeln: So die
Schirmhaspel, Wickelhaspel oder Kreuzhaspel.
Handspindel oder Kunkel
Die Handspindel oder auch der Spinnkreisel genannt, hat gegenüber dem Spinnrad
für Anfänger viele Vorteile: die Arbeitsgänge sind wesentlich langsamer und
somit überschaubarer. Man kann die Spindel überallhin mitnehmen. Wer geschickt
ist, kann sich auch eine Spinel nach der unten stehenden Anleitung bauen. Es
gibt verschiedene Arten von Spindeln:
Die Fallspindel, die vorwiegend für stärkere Fasern, wie z.B. Wolle benutzt
wird, besteht aus einem spitz zulaufenden Stab mit einer Kerbe am oberen Ende.
Auf das untere Ende des Stabes ist eine runde Scheibe, der Wirtel, geschoben.
Man zieht die Fasern auseinander, dreht die Spindel schnell und läßt sie allmählich
zu Boden gleiten, wodurch die Fasern auseinandergezogen und zu einem Faden
gedreht werden. Wenn die Spindel den Boden erreicht, wickelt man das gesponnene
Garn darauf auf. Um Baumwolle und andere schwächere Fasern zu spinnen, die
nicht das Gewicht einer fallenden Spindel aushaken, kann man die Spindel in eine
Schüssel stellen. Die Fasern werden dann nach oben gedreht.
Die Türkische Spindel ist ziemlich schwer, denn sie
besteht aus einem langen Kreuz statt einer runden Scheibe. Auf dieses Kreuz wird
das Garn zu einem Knäuel aufgewickelt. Um das Knäuel herunterzunehmen, zieht
man das Kreuz ab.
Die Navajospindel wurde von den Navajo-Indianern
entwickelt. Ihr Stiel ist ca. 80 cm und damit sehr lang; der Wirtel hat einen
Durchmesser von etwa 15 cm. Der Spinner legt sich diese Spindel gegen den
Oberschenkel und rollt sie das Bein hinunter, um die Fasern zu Garn zu drehen.
Die Navajospindel eignet sich vor allem zum Spinnen solcher Garne, die zu schwer
sind, um auf einer anderen Spindel oder einem Spinnrad gesponnen zu werden.
Das Anfertigen einer Spindel
Wenn Sie eine Fallspindel bauen wollen, um feines bis mittleres Garn zu spinnen,
brauchen Sie eine kreisförmige Scheibe von 7,5 cm Durchmesser aus einer 5 mm
dicken Sperrholzplatte. Außerdem benötigen Sie einen 5 mm dicken und 30 cm
langen Holzstab. Bohren Sie in den Mittelpunkt der Scheibe ein Loch von 5 mm
Durchmesser. Schieben Sie den Holzstab in das Loch, so daß er ca. 5 cm über
den Wirtel hinausragt. Kleben Sie ihn fest. Spitzen Sie das untere Ende an.
Schneiden Sie ungefähr 2,5 cm unterhalb des oberen Endes eine Kerbe in den
Stab. Schleifen Sie die rauhen Stellen mit Schmirgelpapier ab und fertig ist
Ihre Handspindel.