Verlängern oder Verkürzen von Stricksachen |
So werden Stricksachen wieder tragbar
Der schöne selbstgestrickte Pulli für unsere lieben Kleinen passt noch in der Länge und auch sonst sieht er noch ganz passabel aus, aber die Bündchen sind ausgeleiert und unansehnlich geworden. Ausrangieren? Ein verunglückter Pulli liegt ungetragen im Schrank, weil er viel zu lang geraten ist. Ein Fall für den Mülleimer? Nein, denn es gibt eine Lösung und die heißt neu anstricken. Wenn Sie noch einen Rest Pulloverwolle übrig haben, dann ist das kein Problem. Ist die Wolle knapp, so können Sie das Bündchen in farblich passenden Ringeln oder kontrastierenden Farben stricken.
Um das Gesamtbild zu erhalten, sollten Sie aber alle Bündchen an Ärmel, Rumpf und Kragen erneuern. Sie können durch Abtrennen der Bündchen das Strickteil entweder verkürzen oder verlängern. Verkürzen von Strickteilen ist einfacher als Verlängern.
Bei Ärmeln jedoch ist das Ganze nicht so einfach. Möchten Sie einen Ärmel verkürzen, so müssen Sie damit rechnen, dass Sie oberhalb des Bündchens eine größere Ärmelweite haben. Bei Kinderpullis lohnt sich die Mühe des Anstrickens oft nicht und es ist einfacher den Pulli zu einem Pullunder „umzufunktionieren“. Bedenken Sie auch, wenn Sie einen Ärmel verlängern, dass Sie den Rhythmus der zugenommenen Maschen meist nicht mehr einhalten können, oder aber der Ärmel ist nach dem Bündchen schon sehr weit.
Zuerst
müssen Sie die Nähte plus 2 cm Zugabe an den Bündchen öffnen. Mit einer
Nadel in einen Maschenkopf einstechen und diese vorsichtig zu einer Schlaufe
erweitern, bis die Maschen über die gesamte Breite der Strickerei dicht
zusammengezogen wird. Dann die Schlaufe aufschneiden und den Faden vorsichtig
aus den Maschen ziehen, bis man 2 offene Maschenkanten hat. Bei sehr dünnen
oder feinen Garnen sollten Sie die Maschen besser Masche für Maschen trennen.
Haben Sie in dieser Reihe jedoch Maschen zugenommen, dann müssen Sie über
dieser Zunahmereihe die Masche aufziehen. Trennen Sie nun das Bündchen vom
Teil. Fangen Sie die aufgetrennten Maschen mit einer dünneren Stricknadel als
der eigentlichen Strickstärke entsprechend auf und trennen Sie so Stück für
Stück auf, bis Sie alle Maschen auf der Nadel haben. Achten Sie darauf, dass
die Maschen nicht verdreht auf der Nadel liegen. Sie können nun das obere oder
untere Stück anstricken. Nun können Sie einen Mustersatz einfügen oder das Bündchen
wieder anstricken, aber vergessen Sie nicht die zugenommenen Maschen wieder
abzunehmen. Bei glatt links oder rechts gestrickten Teilen sollten Sie auf
Muster oder Ringel zum Verlängern ausweichen, denn die Ansatzstelle wird
sichtbar. Die gewünschte Höhe nach Belieben anstricken und anschließend die
Maschen wie sie erscheinen, abketten oder bei eingefügten Strickteilen, die
Maschen im Maschenstich verbinden.