Wollarten-Kaschmir


Kaschmirziegen

 

Kaschmir wird als diejenige Wolle bezeichnet, die " dem Himmel am nächsten " ist.
Kaschmir kommt aus China, dem Iran, der Türkei, aus Afghanistan und aus der Mongolei.
Die kleine, genügsame Kaschmirziege lebt auf den kargen Hochebenen Asiens.  Arktische Kälte von - 35 °C, orkanartige Winde mit Eiskristallen gespickt und das mindestens 9 Monate im Jahr - ist das Geheimnis feinster Kaschmirqualitäten. Denn erst dann schützt sich die Kaschmirziege durch ein glattes, sehr weiches, fast seidiges Flaumhaar, daß unter dem groben Deckhaar wächst. Der feine Flaum wird den mongolischen Ziegen im Mai oder Juni mit einem Stahlkamm ausgekämmt. Zur Herstellung eines Pullovers wird die Jahresproduktion von 4-6 Ziegen benötigt, für eine Strickjacke die Jahresproduktion von ungefähr 20 Ziegen. Begehrt sind vor allem die Unterhaare, Kaschmirdaune genannt. Sie sind fein, dicht und sauber und von unerreichter Weichheit. Kaschmir wäre für uns viel zu kostbar, um es pur zu einem Filz zu verarbeiten. Zusammen mit feiner Schafwolle kardiert oder als dünne Außenschicht auf Wolle gefilzt, kommen wir in den Genuß eines edlen Werkstückes.


Und wie man es früher in China tat, können wir das Kaschmirprodukt später bürsten, was eine flauschige, der Haut und dem Auge schmeichelnde Oberfläche ergibt.
 Besonders gut ist das Vlies der drei- bis fünfjährigen Ziegen. Das heißt, einer Ziege kann man während ihres Lebens gerade so viele Haare herauskämmen, daß es für einen Pullover reicht. Aus Kostengründen wird „Kaschmir“ jedoch selten rein verarbeitet, sondern häufig in Mischgeweben. Doch auch dann handelt es sich um eine äußerst wertvolle Stoffmischung.

Zwei Kriterien entscheiden über die Qualität von Kaschmir: Die Faserlänge  und die Faserfeinheit. Zweifädig oder einfädig ist das Geheimnis der Spitzenqualität. Zur Herstellung des extrem feinen Kaschmirgarns der höchsten Qualitätsstufe „two ply“ können nur Fasern mit einem Querschnitt von 14 micron bis höchstens 16 micron und einer Länge von 50 mm verwendet werden. Rohware dieser Feinheit kommt jedoch nur aus der Mongolei.
Während normales einfädiges Kaschmirgarn „one ply“ einer Fadenlänge von ca. 13000 bis 16000 m pro kg entspricht, wird für „ two ply“- gezwirntes Garn eine Fadenlänge von 28000 m pro kg verwendet. Das aus zwei Kaschmirfäden gezwirnte Garn ist fester und elastischer als einfädiges und unterliegt weitaus weniger dem sogenannten „pilling“( kleine Faserknötchen). „Pilling“ entsteht, wenn sich im Garn enthaltene, hervorstehende, kürzere Faserteile bzw. - enden durch Scheuern verfilzen.
Naturbelassener Kaschmir ist erkennbar an den kleinen Einsprengseln dunklerer Haare, dem Merkmal höchster Qualität. Naturweißer Kaschmir ist eine Pretiose. Es gibt wenige weiße Kaschmirziegen.
Kaschmir wird in Gramm gehandelt, und weil es so wertvoll ist, sind außer der Qualität natürlich auch Größe und Gewicht ausschlaggebend für seinen Preis. Kaschmirgarn soll in ca. 30°C eher kühlerem Wasser gewaschen werden. Werden die Fasern längere Zeit kaltem oder heißem Wasser ausgesetzt, können sich feine Teile ihrer Substanz auflösen. Kaschmir sollte nur bei Zimmertemperatur getrocknet werden und niemals in der Sonne oder auf einem Heizkörper. 

Beachten Sie folgende Pflegehinweise:

Waschen Sie ihr Kaschmir-Stück von Hand höchstens bei 40°C warmen Wasser.

 

Benutzen Sie eine kleine Menge Wollwaschmittel oder Haar- schampoo für die Handwäsche.

 

Spülen Sie das Kleidungsstück bei 40°C warmem Wasser gut aus.

 

Wickeln Sie den Artikel in ein Frottierhandtuch und drücken Sie ihn vorsichtig aus.

 

Zum Trocknen sollten Kaschmir-Artikel immer flach hingelegt werden.

 

Kleidung aus gewebtem Kaschmir, wie Blazer, Sakkos und Decken, sollten Sie in die Reinigung geben.