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Die Spinner sind unter uns
Spinnen,
ein Handwerk so alt wie die menschliche Kultur ist nicht nur fesselndes, sondern
als erholsames Hobby wiederentdeckt worden. Früher war die Handspindel das
einzige Spinngerät. Obwohl das Spinnrad bereits um das Jahr 1000 in China
erfunden wurde und gegen 1200 nach Europa kam, zog es aber erst im Laufe des 19.
Jahrhunderts überall in die bürgerlichen und später auch in die Bauernhäuser
ein. Die Technik hat sich aber bis heute nicht verändert. Man kann Fasern mit
Spinnstöcken ohne Gewicht, mit handgetriebenen Spindelrädern mit oder ohne Flügel,
oder dem fußgetriebenen Flügel-Spinnrad verspinnen. Es gibt verschiedene
Spinnräder und das Bockrad oder Stehendes Spinnrad unterscheidet sich vom Geißenrad
oder Liegenden Rad dahingehend, dass bei dem Bockrad der Spinnkopf über dem
Schwungrad angebracht ist, währenddessen beim Geißenrad beide Teile auf
gleicher Höhe angeordnet sind.
Früher gehörte ein Spinnrad zur Brautausstattung und das Spinnen war früher
ein gesellschaftlicher Mittelpunkt. In den langen Wintermonaten fand sich der
Spinnerstubenkreis zusammen, zu dem sich zu später Stunde auch die Männer
hinzugesellten, um das kurzfaserige Werg zu verspinnen, oder die Spinnerinnen zu
unterhalten. Die Frauen konnten an einem Abend zwischen 1000 und 3000 m der
Langfasern verspinnen. Flachsspinnen erfordert jedoch mehr Übung und Geduld.
Der eigentliche Spinnvorgang hat sich bis heute nicht verändert.
Um glatte Fäden zu erhalten, müssen die Finder stets angefeuchtet sein. Früher
aßen die Frauen saures Obst, so dass sie über genügend Speichel verfügten
oder es standen neben den Spinnrädern kleine Schalen mit verschiedenen Flüssigkeiten
wie Kaffee, Buttermilch oder Wasser.
Zu Beginn befestigt man den Rockenstock am Spinnrad nahe der linken Hand und
zieht einige hervor und verdreht sie mit dem Rest Faden, den man vorher durch
den Haken des Spinnflügels und die Spinnvorrichtung geführt und auf die Spule
gewickelt hat. Durch Treten des Fußpedals versetzt man Spinnflügel und Spule
in Drehung und zieht den Faden aus dem gelockerten Wollbausch langsam heraus, so
dass die Fasern sich zu einem Faden verdrillen.
Ist der Faden so lang wie der Arm wird die Schlinge an der Spitze gelöst und
der Faden auf die Spindel aufgewickelt. Dann beginnt man von vorne.
Das Spinnen hat viele bekannte Sprüche hervorgebracht. Die bekanntesten sind
wohl:
Spinnen am Morgen, bringt Kummer und Sorgen was soviel bedeutete, dass Spinnen
dem Broterwerb diente und wenn Bauern in Not waren, dann mussten sie andere
Arbeiten vernachlässigen, weil sie schon am Morgen am Spinnrad saßen und sie für
einen Hungerlohn arbeiten mussten.
Traub-Wolle |
Firma
Kuenzl
In der Spinnrad- und Webstuhlfabrik Künzl finden Sie eine Auswahl an Spinnrädern.
Auf Wunsch gibt es auch einen Katalog.
Drechslerei
Moser (ch)
Die Drechslerei Moser aus der Schweiz offeriert ihre Spinnräder online in
verschiedenen Ausführungen.
Wolle und Handwerk(at)
Spinnräder zum Kaufen und Ausleihen finden Sie unter anderem auf dieser österreichischen
Seite.
Spinnräder (engl)
Die häufigsten Fragen rund um ein Spinnrad finden Sie auf dieser
englisch-sprachigen Seite.
Spinnstube für
Hundehaare
Wie man Hundehaare zu wunderschönen Modellen verarbeiten kann, zeigt diese
Seite.